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C/2001 Q4 NEAT

Fotos vom Sternhimmel betrachtet man lieber auf dunklem Hintergrund, daher die finstere Gestaltung.

Den Himmel fotografieren

Wer knackscharfe Fotos von Galaxien, Planeten, Sternhaufen etc. anfertigen will, benötigt entweder ein schweineteures Instrumentarium oder viel Zeit und Geduld – meistens beides, um aus einer Vielzahl von Einzelbildern durch Überlagerung das Bild zu destillieren.

Um aber einfach nur den Himmel zu fotografieren und bestimmte Dinge festzuhalten, brauchts ganz und gar nicht viel. Eine Kamera, die lange Belichtungszeiten erlaubt, ein Stativ und ein normaler Film genügen.

Komet NEAT

Das Bild habe ich am 16. Mai 2004 gegen 23 Uhr aufgenommen. Es zeigt die Himmelsgegend des Krebses mit dem Kometen C/2001 Q4 NEAT (etwas unterhalb der Bildmitte). Sterne bis 6. Größe sind versammelt. Deutlich erkennbar ist der Schweif des Kometen (nach links gerichtet, von der Sonne weg); mit dem Fernglas war er allerdings wesentlich besser zu sehen als hier auf dem Bild. Natürlich ist das kein Meisterfoto, aber auch nicht völlig unbrauchbar.

Hier noch einmal mit Beschriftung zur besseren Orientierung:

selbes Bild mit Beschriftung

Das Bild entstand auf Fuji Sensia 100 (ich bin wohl der Einzige, der mit 100er-Material Astrofotografie betreibt, aber ich hatte keinen anderen da), Nikon F3, Nikkor 1.4/50 bei voller Blende, Belichtungszeit 60 Sekunden. Wie man sieht, sind die Sterne schon zu kleinen Strichspuren geworden – so weit dreht sich die Erde in einer Minute. Die Aufhellung in der Mitte ist die Resthelligkeit des Himmels, die sich bei voller Öffnung in der Bildmitte am stärksten bemerkbar macht.

Sehr schön sieht man auch die Farben der Sterne, wobei einem allerdings auch das Verhalten des Films etwas vorgaukeln kann. So ist der rötliche Stern Pollux durch Überbelichtung fast weiß, etwas gelblich sieht er noch aus. Die blauen Sterne im Bild werden durch Unterbelichtung noch etwas blauer (sie sind aber auch wirklich bläulich).

Gut erkennbar ist auch der wunderschöne Sternhaufen M44 („Krippe“ oder im englischsprachigen Raum „Bienenstock“ genannt) mitten im Krebs. Im Fernglas sieht er märchenhaft aus.


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