From: Christian Luetgens Newsgroups: de.etc.fahrzeug.auto Subject: Re: Jetzt hat es mich erwischt (Kabelbrand) Message-ID: Am 2 Apr 2002 17:48:59 GMT schrieb Nico Hoffmann : > Es gibt auch Leute, die nachts auf der Landstrasse anhalten und > fragen, ob alles i.O. ist. Ich stelle mir das gerade bildlich vor: Landstraße, nachts. Vollmond - vielleicht, denn es regnet. Wind treibt die Feuchtigkeit durch jeden Stoff. Ein Motorist ist mit letzter Kraft mit seinem Fahrzeug an den Straßenrand gerollt. Er öffnet die Motorhaube und beugt sich hinunter, um im fahlen Schein eines Feuerzeugs seiner Unkenntnis in Sachen KFZ-Mechanik ein regnerisch-feuchtes Denkmal zu setzen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Warnblinkanlage zerteilt mit ihrem trägen Blinken unaufhaltsam die Zeit, die unser Motorist seinem Leben noch gibt - an... aus... an... aus... an... aus... Doch plötzlich, in der Ferne: Ein Licht. Ein anderes Leben, eine andere Geschichte naht heran. Der Motorist, der die Hoffnung auf ein Überleben in dieser menschenfeindlichen Ödnis schon aufgegeben hatte, tritt hervor, in den Schein des nahenden Lichtkegels, er winkt, er ruft um Hilfe. Und tatsächlich: Das Licht gehört einem Leidensgenossen, einem weiteren Getriebenen der Nacht. Und beim Näherkommen wird die Bewegung des Lichts langsamer, ein Auto schält sich aus der Dunkelheit (und dem Regen), rollt noch einige Meter und bleibt dann neben dem Motoristen (und seinem Fahrzeug mit offener Motorhaube und langsam schwächer werdendem Wanrblinker) stehen. Ruhig und selbstsicher fährt die Scheibe der Beifahrerseite hinunter, und eine Stimme wie tausend Engelschöre beweist erneut die Fähigkeit der Mitmenschen, eine eindeutige Situation in Bruchteilen von Sekunden zu erkennen und stellt die einzig richtige Frage, die Frage, die alles klärt, die Frage, deren Antwort er nie hätte erraten können: "Ist alles in Ordnung?" SCNR. Bye, Christian