Kaum liegen die Felsen hinter uns, bekommt der Weg wirklich die von mir schon lang erwartete „Flachheit“. Allerdings wird er auch etwas feucht, weil sich rechts am Hang viele Sickerquellen angesiedelt haben, die ihr Wasser dem Ennerdale Water zukommen lassen möchten und es zu diesem Zweck, dem ewigen Gesetz der Schwerkraft folgend, quer über den Weg schicken.
Diesem ewigen Gesetz folgten auch schon einige Bäume in dem Wald, den der Weg wenig später betritt. Ein schmaler Waldstreifen nur, zwischen der Küste und dem Hang des Berges „Ennerdale Fell“, völlig unbewirtschaftet und „naturbelassen“, eine Art Miniatur-Nationalpark in dem großen offiziellen Lake District National Park, den wir gerade betreten haben und erst in drei Tagen wieder verlassen werden. Jetzt klettern wir erst einmal alle paar Meter über tote Bäume, die quer über dem Weg liegen. Nach der Abnutzung der Rinde an der Überstiegsstelle tun die das auch nicht erst seit gestern.
Wir sind im östlichen Viertel des Stausees angekommen, ein zauberhaftes grünes Zwielicht füllt den Wald, vom intensiven Grün des Mooses auf dem Boden noch verstärkt. Eigentlich das richtige Ambiente, um ein paar Kapitel Tolkien zu lesen – oder einfach nur im Moos zu liegen und dem leisen Plätschern der Wellen zu lauschen.
Trotzdem darf ich dich jetzt einladen, wieder aufzustehen und weiterzugehen – auf einen einmaligen Marsch: die einzige Vier-Jugendherbergen-Etappe unserer Wanderung. Glaubst du nicht? Dann pass mal auf, die erste ist nicht mehr weit!
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Text und Fotos ©Volker Gringmuth 1996–2015