03. Jun. 2016
Zwei gewaltige Sonnenfleckengruppen ziehen derzeit (Ende Oktober 2003) über die Sonnenscheibe und sprühen die stärksten elektromagnetischen Stürme seit Jahrzehnten in den Weltraum – hauptsächlich in Form von Röntgenstrahlung, aber auch in Form elektrisch geladener Teilchen.
Diese Teilchen fliegen etwa einen Tag später an der Erde vorbei und werden vom Erdmagnetfeld zu den Polen hin abgelenkt, wo sie (entlang der magnetischen Feldlinien) tief genug in die Atmosphäre eindringen können, um deren obere Schichten zum Leuchten anzuregen – wie eine Leuchtstoffröhre, oder ein leuchtender Gasnebel in den Tiefen des Alls.
In Süddeutschland sieht man nur sehr selten Polarlichter. Heute nacht (30./31. Oktober) aber war es so weit. Das Glühen am Nordhimmel mischte sich prächtig mit aufziehendem Nebel und ein paar versprengten Wolken. Das grünliche Leuchten links unten gehört übrigens auch dazu, denn da ist nichts Irdisches, das grün leuchten könnte, nur plattes Land. Das rote Licht entsteht an Sauerstoffatomen in mehreren hundert km Höhe, das Grün etwas niedriger.
Nach einer Stunde war der eindrucksvolle Spuk vorbei.
Alle Bilder aufgenommen mit Nikon Coolpix 990, 400-ASA-Einstellung, aus der Hand 20 Sekunden belichtet. Die beiden Sterne links der Bildmitte sind Dubhe und Merak, die hinteren Kastensterne des Großen Wagens. Im Gegensatz zu beleuchteten Wolken verdeckt ein Polarlicht die Sterne nicht.
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Beobachtungsbericht von der nächsten Polarlichtsichtung (20. November 2003)